Die Fabel vom eitlen Pfau
Quelle: Internet
Älter sein...
Wir sind in einem sehr eleganten Alter. Wir haben ziemlich alles, was wir vor sechzig Jahren gern wollten:
Wir gehen nicht mehr zur Schule und nicht mehr arbeiten, wir bekommen ein monatliches Taschengeld und leben in menschenwürdigen Behausungen. Wie sind nicht gezwungen, pünktlich nach Hause zu kommen. Manche haben einen Führerschein und sogar ein eigenes Auto oder ein Motorrad. Menschen in unserem Alter haben keine Angst, schwanger zu werden oder jung zu sterben, denn wir haben bereits das Glück, fast alt zu sein. Das Leben ist also Klasse !
Außerdem sind wir unglaublich schlau ! Unser Gehirn ist zwar langsamer als bei jüngeren Menschen, was daran liegt, dass es mit Wissen überladen ist. Wir sind keinesfalls dumm, wir müssen einfach nur länger unter den Tonnen von Wissen und Erlebtem nach den richtigen und notwendigen Fakten suchen.
In unserem Kopf sind so viele angesammelte Daten, dass sie manchmal sogar Druck auf das Innenohr ausüben, was zur Folge hat, dass wir manchmal schlechter hören. Es ist, als würde sich die Festplatte eines Computers verlangsamen, weil sie voller Dateien ist; unser Gehirn ist nicht schwächer, sondern hat im Laufe der Jahre eine unglaubliche Menge an Informationen angesammelt und gespeichert.
Man sagt, dass Menschen unseres Alters oft in einen Raum gehen und sich nicht mehr erinnern können, was sie dort eigentlich wollten. Oder wir erinnern uns nicht, wo wir etwas abgelegt haben. Warum das so ist ? Es ist kein Speicherproblem ! Damit zwingt uns die Natur lediglich, wenigstens ein bisschen mehr in Bewegung zu bleiben...
Verfasser unbekannt
Uwe Steimle: Die Sprachpolizei
Sie durchwühlen die Archive, streichen hier, markieren dort,
argwöhnisch wie Detektive: Böse Wörter müssen fort !
Denn sie fürchten, dass versteckt ist in des Wort's vertrautem Klang
was politisch nicht korrekt ist, freies Denken ohne Zwang.
Bücher werden umgeschrieben, heut' ist Pippi Langstrumpf dran !
Morgen suchen sie bei Goethe was man dort verbieten kann.
Oder bei Schiller oder Hegel, oder bei Heine oder Kant...
Sicher findet sich ein Flegel, der ein böses Wort verbannt.
Ja, sie würden, wenn sie könnten, auch die Bibel revidier'n,
oder wenigstens verbieten daraus weiter zu zitier'n.
Selbsternannte Tugendwächter maßen sich ein Urteil an
das man nur noch mit Gelächter und mit Spott quittieren kann.
Lasst euch nicht den Mund verbieten, Leute, redet wie ihr wollt,
auch wenn hochbezahlte Nieten meinen, dass ihr das nicht sollt.
Quelle: Internet
Kugelputz-Wettbewerb - die wahre Wahrheit über Boule
(dpa) Einer Ende vergangenen Jahres veröffentlichen Studie der Universität Tirana zufolge, belegt Boule hinter Hallen-Halma und Synchronschwimmen weiter Rang drei unter den weltweit peinlichsten Sportarten. Das zu Beginn des 20. Jahrhunderts von einem rheumakranken Rentner in Südfrankreich ausgeheckte Spiel konnte seither weder die Neugier der Sportpresse wecken, noch etwas anderes.
Wer mag schon mit ansehen, wie erwachsene Männer - und zunehmend auch Frauen - unablässig Stahlkugeln abwischen ? Nur weil eben akribisch gereinigte Kugeln gleich wieder in den Staub geworfen werden, kann sich das putzige Treiben in die Länge ziehen. Nicht selten dauert ein solches Spektakel eineinhalb Stunden und mehr. Wer den Sieg davonträgt ist für Außenstehende gar nicht und für die Beteiligten nur schwer zu erkennen. Neben der erzielten Sauberkeit der Kugeln gibt angeblich die Größe der verwendeten Reinigungstücher den Ausschlag. Ein nur brillentuchgroßes Sportgerät, das kaum den Handteller bedeckt, gilt unter erfahrenen Spielerinnen und Spielern als Nonplusultra. Unerfahrene Kugelputzer/innen sind unschwer daran zu erkennen, dass sie, getreu dem Motto Viel hilft viel, mit kompletten Geschirrtüchern oder gar Badelaken antreten.
Zu den rätselhaften Aspekten einer Boule-Partie zählt auch die Frage, welche der beiden Mannschaften ihre Kugeln zuerst vom Boden aufheben und mit der Reinigungsprozedur beginnen darf. Während hierfür teils gar keine Vorschriften zu bestehen scheinen, entscheidet in anderen Fällen ein kompliziertes Messverfahren, bei dem die Abstände der Kugeln beider Teams vom einem zentralen, bezeichnenderweise Schweinchen genannten Referenzobjekt ermittelt werden. Hier kommt das nach dem Putzlappen zweitwichtigste Equipment zum Einsatz: ein Maßband, wie es sonst Dachdecker und Verkehrsunfall-Sachverständige verwenden.
Da die Kugeln stets gut gepflegt werden, haben sie eine recht lange Lebensdauer. Diese Tatsache schmälert natürlich den Umsatz der Kugelhersteller, die versuchen, mit einer aggressiven Vermarktungsstrategie gegenzusteuern. Kein Versprechen ist zu windig, um damit die Aktiven nicht alle paar Monate zum Erwerb neuer Kugeln zu bewegen. Mal heißt es, eine revolutionär neue Edelstahl-Legierung verbessere die Staubanhaftung, mal heißt es, eine extrem glatt polierte Oberfläche verringere den Faserabrieb des Putzlappens, mal werden goldfarbene Kugeln angeboten, die, besonders bei weihnachtlichen Putzwettbewerben, über Selbstreinigungkräfte verfügen sollen ; immer keimt bei den Aktiven die Erwartung auf, mit neuen Kugeln auch sportliche Erfolge zu erkaufen. Bizarrerweise bleibt aber das eigentliche Erfolgsgeheimnis, nämlich ein Wischtuch von minimaler Größe, der Mehrheit der Aktiven verborgen. Gänzlich bedeutungslos ist die Qualität der Kugeln allerdings nicht: Denn sollte ein solches Putzobjekt einmal im Wettkampf zerbrechen, darf hernach nur noch das größte Bruchstück abgewischt werden, was in die sichere Niederlage führt.
Zu den fragwürdigen Randerscheinungen des Kugelputzsports gehören auch die kuriosen Verrenkungen, mit denen eben abgewischte Putzobjekte wieder in den Staub geworfen werden. Die Athleten lassen dabei die Kugel gern meterweit über den Boden rollen, wahrscheinlich in der Hoffnung, so besonders viele Schmutzpartikel einzusammeln. Allerdings neigen andere, jugendliche und offenbar von überschüssigen Energien geplagte Putzsportler zu einer besonders perfiden Art, sich des Objekts zu entledigen. Mutwillig schleudern sie die Kugel so, dass sie - statt auf dem Boden - auf einer schon vom Gegner weggeworfenen Kugel landet und letztere dann unter der Wucht des Aufpralls eine gänzlich neue, von Geschehen weit entfernte Position einnimmt. Vermutlich ist Schadenfreude die Triebfeder dieses unsportlichen Verhaltens: Soll der Gegner doch sehen, wie er seine Kugeln wiederfindet...
Verfasser unbekannt